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+++ Interview mit dem 08-Trainer Kai Steins +++ | 10.08.2017 |
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elfMEter: Hallo Kai, habt ihr das bittere Ende der vergangenen Saison verdaut?
Kai: Ich denke schon, dass wir das gut verkraftet haben. Wir mussten diese knappe Niederlage natürlich aufarbeiten. Jetzt sind wir aber heiß und freuen uns auf die nächste Saison.
elfMEter: Dein Name ist den meisten Mettmanner Fußballinteressierten wahrscheinlich nicht so sehr geläufig. Erzähle doch bitte etwas über dich.
Kai: Ich habe in der Jugend bei der SSVg Velbert gespielt, bin dann in der C-Jugend zum Wuppertaler SV gewechselt. Dort habe ich Niederrheinliga und Bundesliga gespielt. Im Seniorenalter bin ich dann zur SSVg Heiligenhaus und lange da geblieben, wo wir Landesliga und Bezirksliga gespielt haben. Ein Jahr hatte ich zwischendurch bei TuS Neviges gespielt. Parallel dazu bin ich schon mit 18 Jahren Trainer geworden und hatte aus der Not heraus die B-Jugend in Heiligenhaus übernommen. Später bin ich dann zum SV Hösel und hatte meine Jugendmannschaft mitgenommen. Im letzten Jahr hatte ich dann auch die zweite Mannschaft in der Kreisliga A trainiert und sogar noch ein kleines Comeback als Spieler in der Bezirksliga gegeben.
elfMEter: Wie bist du denn zu Mettmann 08 gekommen?
Kai: Ich kenne den Ralf Becker und seinen Sohn Jan-Paul aus Heiligenhaus sehr gut. Als Willi Rymarczyk dann gefragt wurde, ob er den Trainerposten übernehmen möchte, wollte er mich unbedingt dabei haben. So bin ich nach Mettmann gekommen.
elfMEter: Wie sind deine Eindrücke nach den ersten fünf Monaten?
Kai: Der Eindruck war von Anfang an recht gut. Die Mannschaft stand vorher auch schon auf dem dritten Platz und war erfolgreich. Die Jungs haben alle gut mitgemacht und sich die Relegationsrunde verdient. Wir haben uns insgesamt noch besser aufgestellt.
elfMEter: Was würdest du sagen, fehlt dem Verein derzeit noch?
Kai: Wir haben zwar ein Vereinsheim, das ist aber halt nicht direkt am Sportplatz. Die Möglichkeiten hier sind sehr gut. Die Kommunikation an sich hier könnte besser sein. Da finde ich die Stadt Mettmann sehr komisch. Ansonsten kann ich mich hier über wenig beschweren.
elfMEter: Wo siehst du denn noch Entwicklungsbedarf?
Kai: Ehrlich gesagt, von vorne bis hinten. Sowohl taktisch, als auch spielerisch. Das Potential ist definitiv vorhanden. Vor der Relegation habe ich den Spielern gesagt, dass sie jetzt erst bei 60% sind. Der Welpenschutz ist vorbei, jetzt müssen wir von Anfang an da sein.
elfMEter: Was ist denn kurz- und mittelfristig möglich?
Kai: Ich habe mit dem Klub gesprochen. Dieses Jahr wollen wir den direkten Aufstieg anvisieren. Mittelfristig wollen wir höher hinaus. Es braucht etwas Geduld. Aber die Jugendarbeit ist eine solide Grundlage für mehr.
elfMEter: Du kommst ja von außerhalb. Wie schätzt du den Mettmanner Fußball allgemein ein?
Kai: An Mettmann habe ich an sich gute Erinnerungen. Mit Heiligenhaus sind wir mal am Stadtwald aufgestiegen. Ich habe immer gerne gegen Mettmann gespielt, es waren immer schöne Spiele.
elfMEter: Wie sieht denn deine Trainerausbildung aus?
Kai: Wie gesagt, es hatte alles just for fun begonnen. Dann habe ich irgendwann mal mit Büchern gelernt und mir was von meinen Trainern abgeschaut. Später habe ich den Trainerschein für die C-Lizenz gemacht, dann aber an der Fortbildung etwas die Lust verloren. Wenn ich in Abstimmung mit Familie und Arbeit die Zeit finde, möchte ich die B-Lizenz bald machen.
elfMEter: Wie fühlt ihr euch als Verein von der Stadt behandelt?
Kai: Ich höre es ja immer nur. Unser sportlicher Leiter Christian Manderla z.B. erzählt oft, was er für Wege gehen muss, um irgendwas zu erreichen. Das kenne ich aus Heiligenhaus ganz anders und sehr viel einfacher. Die kurzfristige Austragung von einem Testspiel ist hier wahrscheinlich gar nicht möglich. Ich kann nicht sagen, dass wir schlecht behandelt werden, aber das ganze ist doch recht abenteuerlich.
elfMEter: Wo siehst du denn den Mettmanner Fußball in ein paar Jahren?
Kai: Ich denke, der ASV wird sich in der Landesliga festigen. Bei uns dauert es noch was. Auf kurz oder lang wollen wir hier in die Bezirksliga. Dafür müsste sich aber wohl an den Gegebenheiten noch etwas verbessern, um in der Stadt zwei höherklassige Vereine zu haben.
elfMEter: In welchen Bereichen siehst du eure Mannschaft im Vorteil gegenüber allen anderen?
Kai: Der klare Vorteil ist unsere spielerische Anlage. Letztes Jahr haben auch nur drei, vier andere Mannschaften einen ordentlichen Ball gespielt. Dazu sind wir denke ich auch konditionell fitter.
elfMEter: Wie hast du die Absage vom Pokalspiel aufgenommen?
Kai: Ich war im Urlaub in den Bergen. Am Samstagmorgen habe ich eine SMS dazu erhalten. Da hat der Kaffee danach natürlich nicht mehr so toll geschmeckt. Zu den Gründen der Absage will ich jetzt nichts weiteres mehr sagen.
elfMEter: Was ist denn jetzt besser als letztes Jahr?
Kai: Wir sind in der Breite besser aufgestellt. Jede Position ist doppelt besetzt. Es gibt einen großen Konkurrenzkampf, keiner kann sicher sein, dass er spielt. Wir hätten gerne noch einen linken Verteidiger geholt, aber das hat bisher nicht geklappt. Leon Förster kann als Neuzugang im Mittelfeld alles spielen. Nick Tunger soll ebenfalls das Mittelfeld verstärken. Kevin Jondral ist im ersten Training schon allen weggerannt. Mit Johannes Erkens, dem Bruder vom ASV-Verteidiger, haben wir einen guten Offensivspieler geholt. Niclas Gampe konnten wir halten. Schade sind die Verluste der Torhüter. Dafür haben wir Alexander Hänell aus der zweiten Mannschaft hochgezogen und Tom Wanders verpflichtet, der früher in der Jugend hier gespielt hat und zuletzt im Handball aktiv war.
elfMEter: Wie sieht es denn mit der zweiten Mannschaft aus? Da war ja schon eine ordentliche Steigerung erkennbar.
Kai: Ein guter und stabiler Unterbau ist wichtig, da wir auch eine große Jugend haben, soll diese nach der Jugend auch möglichst nicht in der Kreisliga C beginnen. Ein Aufstieg soll in den nächsten Jahren geschafft werden.
elfMEter: Super, vielen Dank. Viel Erfolg in der Saison!
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