Anstoß, es läuft die 1. Spielminute. Schöne Passstafette über rechts, Lauf bis an die Grundlinie, der Ball wird flach in den Rücken der Abwehr gespielt. Schuss – Am Ball vorbei. Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner Ahnen konnte, dass diese Situation bereits spiegelbildlich für diese Partie werden sollte.

Chance um Chance erspielten wir uns. Allein zehn gute Einschussmöglichkeiten vergaben wir in der ersten Hälfte, die alle das Zeug für den Führungstreffer hatten. In der 27. Minute bewahrheitete sich die alte Fußballweisheit: Wenn Du sie vorne nicht machst, kassierst du hinten das Ding. 0:1 nach der ersten und bisher einzigen Chance für die Gruitener.

Aber es war noch lange zu spielen und als unterlegen konnte man uns keineswegs bezeichnen. Der Spielfluss aus Hälfte eins ging uns trotzdem verloren. Zu viele eins gegen eins Situationen, zu viel kleinklein. Irgendwie hörten wir auf den Fußball zu spielen, der uns über die Saison stark gemacht hat. Nach dem 0:2 in der 49. Minute wurde das noch schlimmer.

Es schien als wolle jeder im Alleingang das Ruder rumreißen. Von Spielfluss keine Spur mehr. Stattdessen immer mehr Einzelaktionen und der fehlende Blick für den Mitspieler. Aber auch bei den Anspielstationen hatte man den Eindruck, dass sich eher jeder auf den anderen verlies und das es eben diese Einzelaktion sein soll die die Wende bringt.

Der Anschlusstreffer in der 76. Minute durch Niklas war eine solche Einzelaktion. Jetzt warfen wir noch einmal alles nach vorne. Ein Konter in der 80. Minute sorgte dann allerdings endgültig zur 1:3 Niederlage. Und als wäre es der krönende Abschluss oder besser gesagt das Spiegelbild der Chance aus der 1. Spielminute, so verschossen wir kurz vor dem Abpfiff noch einen berechtigten Foulelfmeter. Am Ende verlieren wir heute unnötig aber verdient unser letztes Meisterschaftsspiel der Saison 2018/2019.